Iris Winkler

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Arbeit am Boden

Die Arbeit am Boden hat für beide, Pferd und Mensch, wesentliche Vorteile, so dass sie das Pferd ein Leben lang begleiten sollte. Bereits im Fohlenalter und in den ersten Lebensjahren, in denen das junge Pferd noch nicht geritten werden kann, gibt es vielfältige Möglichkeiten, spielerisch Vertrauen, Respekt, Balance und Kraft zu fördern.

Aber auch später, parallel zum Reiten, in Rekonvaleszenzpausen oder im Seniorenalter hilft Bodenarbeit, körperliche Voraussetzungen für die Arbeit unter dem Sattel zu schaffen, neue Lektionen zu erarbeiten, Gelerntes zu festigen, Abwechslung zu schaffen und das Verhältnis zwischen Mensch und Pferd zu verbessern.

Mein Ziel bei der Arbeit mit Pferden ist immer die Gymnastizierung, sowohl von Körper, als auch von Geist, um das Pferd physisch und mental gesund und freudig zu erhalten.

Die Arbeit am Boden umfasst:

Horsemanship

Die wichtigste Vorraussetzung für eine gute Partnerschaft mit dem Pferd ist eine funktionierende Kommunikation. Kommunikation kann nur in einer für das Pferd verständlichen Sprache gelingenen, weswegen es von großer Bedeutung ist, dass der Mensch sich mit der Signalgebung der Pferde untereinander auskennt.
Vor allem Körpersprache und Selbstbewusstsein / Energie bestimmen zusammen mit dem Verständnis für das Wesen des Pferdes, ob Pferde uns als ranghöhere Leitfigur akzeptieren. Nur dann sind sie bereit, sich uns jederzeit anzuvertrauen und auch potentiell unangenehme oder gefährliche Situationen zu meistern, statt zu fliehen, wie es in ihrer Natur als Fluchttier läge. Für die Motivation des Pferdes ist aber auch die Freude an der Arbeit ein wichtiger Faktor. Daher gilt es, durch pferdegerechtes Loben ein optimales Arbeitsklima herzustellen.

Jeder Moment, den wir mit unserem Pferd verbringen, entscheidet darüber, ob unser Pferd uns vertraut, oder ob es sich im Zweifel auf sich selber verlässt.

Kommunikation beginnt somit bereits mit dem Betreten der Koppel/ des Stalles und nicht erst in der Reithalle. Ich freue mich, das Bewusstsein meiner Schüler für diese Art der Kommunikation schärfen zu können und sie darüber hinaus darin zu schulen, sich für ihre Pferde verständlich auszudrücken.

Ich beginne grundsätzlich das Training neuer Pferde mit dem Abfragen wichtiger Basisfunktionen wie z.B. dem Führen und Stehen, dem Kopf senken, dem Biegen des Halses und dem Übertreten der Hinterhand, dem Weichen von den Schultern und dem Rückwärtsrichten. Alles, was bereits am Boden erarbeitet wurde, hilft später, im Sattel mit leichten Hilfen reiten zu können.

Arbeit an der Longe

Die Arbeit an der Longe ist ein sehr wichtiges, gymnastizierendes Mittel, bei dem schonend Muskulatur aufgebaut werden kann. Voraussetzung hierfür ist die richtige Longiertechnik zusammen mit der richtigen Ausstattung. Longiert wird grundsätzlich am Kappzaum und ohne Hilfszügel. Solange das Pferd noch nicht wirklich gut ausgebildet ist, benutze ich die schweren, gepolsterten Kappzäume mit dreiteiligem Kappzaumeisen. Dadurch ist gewährleistet, dass auch bei möglichen heftigen Reaktionen des Pferdes wie beispielsweise ruckartigem Scheuen keine Traumen im Nacken- oder Nasenbereich entstehen. Die Verwendung von Hilfszügeln ist bei der richtigen Longiertechnik unnötig. Aus vielfältigen Gründen lehne ich die Verwendung von Hilfszügeln generell ab

Longiert wird auf allen Linien, also neben Zirkel und Volten auch auf geraden Linien, mit Handwechseln, im Schulterherein und über Cavaletti und kleine Sprünge, je nachdem, wo der gymnastizierende Schwerpunkt liegen soll. Bereits an der Longe wird an der lateralen Balance des Pferdes gearbeitet. Das Pferd soll als erstes lernen, nicht auf die innere Schulter zu fallen, sondern diese vielmehr anzuheben und sich nach innen zu biegen. Neben dem bekannten Vorwärts-abwärts können aber auch Übergänge in Aufrichtung und versammelte Gangarten an der Longe erarbeitet werden. Somit bietet die Arbeit an der Longe eine optimale Ergänzung zum Reiten und trainiert das Pferd auf schonende Art.

Arbeit an der Hand

Die Arbeit an der Hand begleitet das Pferd die gesamte Ausbildung hindurch und hilft beim Erlernen neuer Lektionen, seien es die Seitengänge oder später Piaffe und spanischer Schritt.

Begonnen wird zunächst mit dem Flektionieren des Halses. Hierbei wird der Hals im Ansatz aufgerichtet, so dass der Widerrist angehoben wird. Danach erfolgt eine Biegung bis auf 90 Grad zur Seite. Die Flektionen lockern und kräftigen die Muskulatur, da abwechselnd eine Seite angespannt und die andere Seite gedehnt wird. Das Pferd soll lernen, seinen Hals optimal zu nutzen und so einzusetzen, dass seine Muskulatur beim Tragen des Reitergewichtes und beim Ausbalancieren hilft. Dies ist nur möglich, wenn es sich nicht verspannt, sondern in kurzen Reprisen Muskeln an- und wieder entspannt. Daher muss der Reiter darauf achten, dass besonders zu Beginn das Verhältnis zwischen An- und Entspannung ausgewogen ist. Als weiteren positiven Effekt der Flektionen lernt das Pferd die aufrichtenden, biegenden und dehnenden Zügelhilfen kennen, ohne dass es zusätzlich mit dem Gewicht auf seinem Rücken klar kommen muss. Die Flektionen werden zunächst im Halten, später dann im Schritt und anschließend unter dem Sattel erarbeitet.